»Ich begleite dich auf den Pfaden der Kultur und bringe dich zum Strahlen«
(Annie We)

Platten Kollage 1

Aktion für Kultur & Teilhabe

Aktionswoche | Fachverband Kunst- und Kulturgeragogik e.V.

“Kultur ist Menschenrecht – erst recht im Alter!” | Ein Theater-Karren als Brücke zwischen Generationen und Gemeinschaft

Mit Trommel, Tamburin und bunten Tüchern ausgerüstet zog am 13. Oktober 2023 ein Pulk von etwa 30 Menschen mit einem geschmückten Karren vom SeniorenNetzwerk Zollstock aus über den Höningerweg bis zum Johanniterhaus Zollstock. Das mag in Köln nichts Ungewöhnliches sein – doch dieser Umzug wurde gemeinsam bespielt von Kindern und älteren Menschen aus dem Veedel, die gemeinsam auf die Straße gingen um für ihre Rechte einzustehen.

Das intergenerationelle Theater-Ensemble aus Zollstock  ACHTUNG! SpielFreude!  – unter der Leitung von Annie We – machte in ihrer kleinen kulturpoltischen Kundgebung aufmerksam auf den in Artikel 27 der UN Menschenrechtscharta sowie auf die Kinderechtskonventionen Artikel 31. Hier ist das Recht auf Kulturelle Teilhabe aller Menschen verankert.

Mit Gesang und Getöse und unter dem Schutz eines netten Wachmannes folgten sie damit dem Aufruf zu einer Aktionswoche, zu dem der Fachverband Kunst-und Kulturgeragogik e.V. anlässlich des 75jährigen Jubiläums der Verabschiedung der Menschenrechte am 10. Oktober 2023 aufgerufen hatte.

So wie bereits in der Antike der griechische Tragödiendichter Thespis brachten sechs theaterbegeisterten Kinder zusammen mit sechs SeniorInnen ihre Botschaft mit Hilfe eines Thespiskarrens in Bewegung. Vom Rosenpark in Zollstock aus ging ihr Zugweg über den Höningerweg, am Gottesweg vorbei über die Kreuzung hinweg, dann die Herthastraße hinunter bis zur Einkaufspassage.

Als Abschluss ihres bunten Straßen-Umzuges trugen sie so ihre Theater-Aufführung direkt zum Publikum ins Johanniterhaus Zollstock, von dessen BewohnerInnen und MitarbeiterInnen sie neugierig und erwartungsfroh in Empfang genommen wurden.

Kultur ist ein Zaubermittel

Im Foyer des Altenheims zauberten die Mitspielenden des generationengemischten Ensemble dann ihre selbst entwickelten Figuren aus Kunst und Kultur in kurzen liebevollen Szene aus einem Kulturbeutel, der neben einem Geldbeutel die Mitte der ebenerdigen Bühne zierte. In Wort, Tanz und Gesang vermittelten sie den betagten ZuschauerInnen ihre Visionen und Wünsche, die sie sich für ein spiel- und kulturfreudiges Leben und Wirken in ihrem Quartier vorstellen.

Theaterpädagogin und Kulturgeragogin Annie We weiß um die magische Wirkung des Zusammenspiels zwischen Jung und Alt: „Improvisationen gehören zum Konzept – denn so bleiben die Figuren lebendig. Außerdem können die SpielerInnen, die oft selbst zum ersten Mal auf der Bühne stehen,  auf  Bemerkungen der zum Teil dementiell veränderten Zuhörerschaft eingehen.“

„Theater eignet sich außerdem hervorragend als  Mittel zur Visualisierung von gesellschaftlichen Botschaften“ , so die Fachbereichsleiterin der Jugendzentren Köln gGmbH, Gertrud Heinrichs, die dieses Projekt schon seit mehreren Jahren und immer wieder überzeugt unterstützt. Die Kinder in diesem Ensemble besuchen den Offenen Ganztag im Rosenzweigweg, dessen Träger die Jugendzentren sind.

Kooperation in der Kommune

„Die Kooperation mit dem benachbarten Seniorennetzwerk liegt da nahe“, so Organisatorin und Projektleiterin Annie We. „ Nur leider gibt es nirgendwo in dem Gebäude-Komplex einen barrierefreien Bühnen-Zugang. Menschen im Rollstuhl kommen ins Haus hinein, aber zum aktiven Mitspielen nicht auf die Bühne.“ Daher war es ihr eine besondere Freude, dass sowohl die Vertreterin der Seniorenvertretung, Frau Dr. Christiane Köhler, als auch der Bezirksbürgermeister Manfred Giesen ihrer Einladung gefolgt sind und an der Aufführung im Johanniterhaus teilnahmen. So konnten sie die in einem Geschenk verpackten Wünsche und Anliegen der Menschen aus dem Quartier als auch das Positionspapier des Fachverbandes persönlich entgegen nehmen.

Beide VertreterInnen versprachen ihre Unterstützung in Sachen Kultur und Teilhabe in der Kommune. Manfred Giesen will sich sogar ganz konkret für den Bau einer Rampe an der Bühne im Bürgerhaus Zollstock stark machen, damit dort im nächsten Jahr alle zusammen ohne große Hürden proben können. Das wird auch eine begeisterte Mitspielerin der ersten Stunde freuen. Maria Zierer ist als Rollstuhlfahrerin darauf angewiesen, und die erhellenden Theaterstunden mit den Kindern möchte sie nicht mehr missen.

Der fehlende Zugang zur Bühne für RollstuhlnutzerInnen spricht natürlich nur einen Teilaspekt des etwaigen mangelnden Zugangs zu Kunst und Kultur für die ältere Generation an“, betont Marita Scheeres vom SeniorenNetzwerk Zollstock: „Es gibt zahlreiche, auch kostenfreie Möglichkeiten in Köln, Brauchtum, Kunst und Kultur zu genießen.“ In einem regelmäßigen Infobrief macht die Koordinatorin des Netzwerkes regelmäßig darauf aufmerksam.
Einige ältere TeilnehmerInnen des Ensemble werden nun am Montag, den 27. November 2023 zusammen mit Annie We an der Sitzung der  Bezirksvertretung Rodenkirchen teilnehmen, um den Kontakt zu den lokalen PolitikerInnen zur stärken.

Die Crew des altersgemischten Ensembles bedankte und verabschiedete sich samt ihres Theater-Karrens mit dem Stammbaum-Lied der Bläck Föös. Das Publikum stimmte ein und sang lauthals mit: … Sänger und Gaukler, so fing alles an!“

Das Projekt wurde gefördert von | Stadt Köln Bezirksvertretung Rodenkirchen | Jugendzentren Köln gGmbH | RheinEnergie Stiftung Kultur | Annemarie & Helmut Börner Stiftung

Annie We | Musikerin | Kulturgeragogin | Theaterpädagogin |
Mitglied im Fachverband Kunst- und Kulturgeragogik | www.fachverband-kkg.de
www.annie-we.de | 0172 5256026 | Annie.We@gmx.net | Köln

Fotos | Bianca Lüniger | Ltg. OGS Rosenzweigweg | www.jugz.eu

Annie We Generationen

Was tue ich als Kulturgeragogin?

Als Kulturgeragogin ermögliche ich älteren Menschen kulturelle Teilhabe und eröffne kreative, lebendige Dialogräume

… für Menschen in der dritten umd vierten Lebensphase
… für Menschen, die hier an Lebensübergängen stehen
… in homogenen wie heterogenen Gruppen
… für Menschen in allen Lebenslagen
… zwischen Menschen jeden Alters
… zwischen Älteren und Kindern

Dabei arbeite ich mit den Mitteln der Musik und des Theaters. Es entstehen einzigartige Theaterstücke, bewegende biographieorientierte Workshops und mitreißende Konzerte.

In dieser meiner Berufung bin ich aktives Mitglied im Fachverband Kunst- und Kulturgeragogik e.V. und leite gemeinsam mit meiner Kollegin Sophie Voets-Hahne die Regionalgruppe West.

Werdegang & Netzwerk

Wenn Sie mehr über mich, meine Arbeit und meinen Werdegang erfahren möchten, lesen Sie gerne weiter …

Kulturräume+. Das kubia-Magazin
Unterwegs mit der Kulturgeragogin Annie We
Von Imke Nagel (S.43 ff)

Mein Wandel von der Beamtin zur Haus-und Hofmusikantin​

Köln-InSight. Ein Interview mit der Kölner Musikerin & Kulturgeragogin Annie We

vincentz network. Musikerin in Residenz mit biographischer Liederarbeit

 

Falls Sie gerne mehr über Kulturgeragogik & Kulturvermittlung wissen möchten, stöbern Sie gerne weiter in meinem bundesweiten Netzwerk …

Fachverband Kunst- und Kulturgeragogik e.V., Wolfenbüttel

kubia nrw – Kompetenzzentrum für kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur, Köln

Netzwerk Demenz & Kulturelle Teihabe NRW (KDA Kuratorium Deutsche Altershilfe, Berlin)

blue OL Kultur 55+ – Stadt Oldenburg, Kulturelle Bildung und Teilhabe

Das Bündnis für eine gerechte Kunst- und Kulturarbeit, Baden Württemberg

ZfkT Zentrum für Kulturelle Teilhabe Baden Württemberg, Stuttgart

 

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